Die Altstadt von Graz ist wirklich wunderschön, doch ihre Schönheit ist kaum mit der Natur vergleichbar. Österreich ist besonders reich an malerischen Orten, die jeden Naturfreund und Fotografen verzaubern. Wir selbst sind Liebhaber von Bergen und Seen und entdecken, wo es möglich ist, neue Wanderwege. Wenn uns ein Ort besonders gefällt, kehren wir oft dorthin zurück, um unsere Paare zu fotografieren.
Natürlich wissen wir, dass weder Braut noch Bräutigam in ihren Festtagsoutfits einen Berg klettern möchten. Uns ist es auch wichtig, dass die Kleider während des Shootings sicher und geschützt bleiben, deshalb wählen wir Orte aus, die leicht erreichbar sind und dennoch eine traumhafte Kulisse bieten. Keine Sorge, das Fotoshooting wird kein Bergsteigen sein – maximal ein kleiner Spaziergang sollte nötig sein, aber dafür werden wir atemberaubende Bilder machen. So weit es möglich ist, versprechen wir, mit dem Auto zu fahren. 😀
Sooo fangen wir dann mal an.
1. Tyrnauer Alm
Wir haben diesen Ort zufällig entdeckt, als wir Fotos in traditioneller österreichischer Tracht von uns machen wollten. Wenn wir uns schon in Tracht werfen, dachten wir, dann sollte der Hintergrund authentisch sein – mit Bergen und/oder Kühen. Wir wollten nicht zu weit wegfahren, aber trotzdem etwas Besonderes finden. Schon die Anfahrt ins Dorf war traumhaft schön, so sehr, dass wir beinahe angehalten hätten. Die Wiesen, auf denen Kühe, Schafe und Pferde frei grasten, strahlten eine ganz besondere Atmosphäre aus. Wir sind eigentlich besessen von Tieren, wir lieben sie so sehr, dass wir sie gerne in unsere Bilder integrieren.
Der Weg nach oben
Die Bergstraße ist kurvenreich und schmal, daher ist vorsichtiges Fahren empfehlenswert. Auf halber Strecke gibt es einen Parkplatz, der ideal für Wanderer ist. Wir fuhren jedoch weiter und erreichten nach Zahlung einer Maut von 5 Euro den Gipfel der Tyrnauer Alm. Schon während der Auffahrt war klar, dass uns eine atemberaubende Aussicht erwarten würde. Am Gipfel steht eine kleine Hütte mit mehreren Parkplätzen. Hier wird die Mautgebühr entrichtet, aber alle sind äußerst freundlich und hilfsbereit. Während des Sommers sind wir oft zurückgekehrt, sodass die Besitzer und Angestellten uns allmählich wiedererkannten.
Der Zauber des Ortes
Die Aussicht ist unbeschreiblich: Die umliegenden Bergketten und Täler bieten ein atemberaubendes Panorama. Rund um die Hütte gibt es oft Kühe, die man – wenn sie friedlich sind – für einige Fotos integrieren kann. Es lohnt sich, den Ort in den Stunden vor Sonnenuntergang zu besuchen, da die Farben zu dieser Zeit die Bilder magisch wirken lassen.
Wir bringen oft Picknick-Set mit oder bitten das Paar, welche mitzubringen. Eine Flasche Wein oder andere für das Paar bedeutungsvolle Details verleihen den Bildern eine besondere Stimmung. Die weitläufige Fläche ermöglicht auch Bewegungs- und Laufbilder, und mit etwas Glück trifft man keine Touristen – oder sie gehen schnell weiter. In der Stadt ist das leider schwieriger zu vermeiden.
Hier findest du den Ort:
47.340889990813324, 15.427934407873499 (GPS-Koordinaten), 8130 Tyrnau
2. Leopoldsteinersee
Dieser See ist unser absoluter Favorit. Obwohl wir schon oft dort waren, können wir einfach nicht genug davon bekommen. Unser erster Besuch war etwas ganz Besonderes: Wir lebten damals in Tirol und überredeten ein ungarisches Paar, die Hochzeitsfotos lieber in den österreichischen Bergen machen zu lassen, als an den üblichen Orten in Pécs oder am Balaton. Zwar hatten beide Seiten eine längere Anreise, aber das Ergebnis war jede Mühe wert.
Die Ankunft
Der Leopoldsteiner See liegt etwa eine Stunde von Graz entfernt. Wenn man die Tunnelmaut vermeiden möchte, muss man mit anderthalb Stunden rechnen. Schon die Anfahrt ist wunderschön, und die Umgebung des Sees ist einfach atemberaubend. Das Parken ist hier günstig, die Toiletten sind kostenlos und es gibt sogar die Möglichkeit, einen Kaffee zu genießen, wenn man zur richtigen Zeit ankommt. Der beste Fotospot ist etwa 15–20 Gehminuten vom Parkplatz entfernt, abhängig von Fitness und Tempo. Bei unserem ersten Besuch zog die Braut bereits auf dem Parkplatz ihr Hochzeitskleid an und ging so bis zu unserem Spot – eine Heldin!
Das Wetter rund um den See kann schnell wechseln. Es kann regnen, und im nächsten Moment scheint wieder die Sonne. Besonders im Herbst sind die Farben magisch, aber auch im Frühling und Sommer lohnt sich ein Besuch. Die Schwäne und Enten im See verleihen den Bildern eine besondere Stimmung.
Der Zauber des Shootings
Wir wollten die Möglichkeiten der Kulisse voll ausnutzen und die großen Berge in die Bilder einbauen. Unser Weg führte uns zu einer Waldwiese auf der anderen Seite des Parkplatzes, wo wir das Paar baten zu laufen, spazieren zu gehen und einfach sie selbst zu sein. Die Ergebnisse waren großartig, denn die Berge verliehen den Bildern eine ganz eigene Stimmung. Wir nutzten auch den nahen Wald, der mit seinen riesigen Bäumen und den grünen und braunen Farben eine andere Atmosphäre ausstrahlte.
Ein besonderes Highlight unseres ersten Fotoshootings am Leopoldsteiner See war eine Überraschung: Die Braut erfuhr kurz vor dem Shooting, dass sie schwanger war, und weihte nur uns ein. Sie wollte die Reaktion ihres Mannes festhalten, also filmte einer von uns die Szene, während der andere fotografierte. Es gab Lachen, Tränen und unvergessliche Momente, die auch für uns eine prägende Erfahrung waren.
Zusätzliche Tipps für das Fotografieren:
- Behalte das Wetter im Blick: Besonders in den Bergen kann sich das Wetter schnell ändern. Auch wenn es schwierig ist, absolute Sicherheit zu haben, lohnt es sich, die Wettervorhersage regelmäßig zu prüfen. Dichte Nebelschwaden können zwar eine mystische Atmosphäre schaffen, aber sie können auch den atemberaubenden Ausblick der Location verdecken.
- Sei früh vor Ort: Aufgrund der hohen Berge und Täler verschwindet die Sonne schnell hinter den Gipfeln. Für sonnendurchflutete Aufnahmen ist es daher ratsam, früher am Tag anzukommen.
- Trage bequeme Schuhen: Nach Regen kann der Weg oft matschig sein. Ein schönes, weißes Paar Schuhe – oder im schlimmsten Fall das Brautkleid – kann schnell schmutzig werden, wenn man nicht vorsichtig ist.
- Kleide dich in Schichten: Selbst im Sommer kann es an Bergseen deutlich kühler sein als in der Stadt. Nachdem wir in den heißen Straßen von Graz unterwegs waren, waren wir überrascht, wie kalt es am Leopoldsteiner See war. Ein zusätzlicher Pullover oder eine Jacke kann dich vor unangenehmen Überraschungen bewahren.
3. Grüner See
Der Grüner See hat seinen Namen völlig zu Recht erhalten. Das erste Mal waren wir im Winter hier, und selbst bei trübem Wetter fiel die grüne Farbe des Wassers sofort ins Auge. Kurze Zeit später kehrten wir im Frühling und Sommer für ein paar Fotoshootings zurück. Es war überwältigend: Das smaragdgrüne Wasser leuchtete geradezu im Sonnenschein und bot eine einzigartige Kulisse für die Fotografie.
Die Ankunft
Vor Ort gibt es Parkmöglichkeiten, die nur wenig kosten. Von dort aus ist allerdings ein kleiner Spaziergang nötig, um den See zu erreichen. Es ist wichtig zu erwähnen, dass es mehrere Wege zum See gibt. Manchmal wählt man einen Weg, der recht unübersichtlich und schwer begehbar ist. Deshalb lohnt es sich, die Umgebung vorab als Fotograf*in zu erkunden. Der Rundweg um den See ist nichts für ein Brautkleid. Bei einem unserer Besuche brachten wir ein Paar für ein kreatives Fotoshooting mit, und als wir uns dem See von einer anderen Seite näherten, war es recht schwierig, einen geeigneten Fotospot auf dem schmalen, mit Steinen und Ästen übersäten Weg zu finden. Diese Route würde ich niemandem empfehlen, es sei denn, genau das ist das Ziel. Es kann sehr gefährlich sein, da man leicht stolpern oder ausrutschen kann. Daher sollte man unbedingt Kleidung tragen, die Bewegungsfreiheit bietet.
Findet man jedoch den einfacheren Weg, ist es umso leichter. Wenn ihr nach „Gasthof Grüner See“ sucht, werdet ihr euch nicht verirren und keinen falschen Weg einschlagen.
Vor Ort
Am See gibt es ausreichend Platz zum Fotografieren. An sonnigen Tagen sollte man jedoch mit Touristen, jungen Leuten, picknickenden Familien – kurz: mit Menschen – rechnen. Neben dem See bieten auch die umliegenden Berge, Felsen und Wälder fantastische Möglichkeiten. Bei unserem letzten Besuch verliehen die Sonnenstrahlen, die durch die Bäume schimmerten, den Bildern eine ganz besondere Stimmung.
Die Location ist eine hervorragende Wahl für kreative und Verlobungsfotos, da sie eine atemberaubende Kulisse bietet.
Adressen:
- Gasthof: Oberort 8, 8612 Oberort
- Der See: Schattenberg 65, 8612 Tal
4. Ruine Neu-Leonroth
Die Ruine Neu-Leonroth befindet sich nur 40 Minuten von Graz entfernt. Man sollte jedoch bedenken, dass es vor Ort nur wenige Parkplätze gibt. Es lohnt sich also, frühzeitig anzukommen. Die Location ist nicht nur visuell beeindruckend, sondern auch der Weg dorthin kann – wie bei uns – ein Abenteuer sein.
Eine abenteuerliche Ankunft
Bei unserem ersten Besuch war die Braut (die schwanger war und daher langsamer vorankam) bereits mit ihrem Partner auf den Berg hinaufgestiegen, um Zeit zu sparen. Wir hingegen versuchten nach dem Parken, den richtigen Weg zu finden – was sich als schwierig erwies. Während wir uns verirrten, telefonierten wir mit dem Paar, um den Weg abzusprechen, fanden aber die richtige Route nicht. Schließlich beschlossen wir, mit den Foto-Accessoires (einer kleinen Leiter und Pampasgras) den steilen Hang hinaufzuklettern, obwohl wir unterwegs bemerkten, dass dies sicher nicht der bequemste Weg war. Wir dachten uns: Eine schwangere Braut ist diesen Weg bestimmt nicht gegangen! Einen Moment lang überlegten wir umzukehren, doch Peter hatte sich bereits auf den Weg gemacht, also folgte ich ihm.
Der Weg war anstrengend, aber schließlich kamen wir oben an – doch das Paar war nirgendwo zu sehen. Nach kurzer Suche fanden wir uns schließlich, und von da an lief alles reibungslos. Mein Tipp: Wenn ihr diesen Ort besuchen möchtet, schaut euch die Route im Voraus genau an oder folgt vom Parkplatz aus direkt dem markierten Pfad – das spart Zeit und Energie. 😀
Der Zauber des Fotoshootings
Nach all diesen Abenteuern verlief das Fotoshooting in guter Stimmung, und es entstanden traumhaft schöne Bilder. Die Location ist wirklich etwas Besonderes: Das Spiel der Lichtstrahlen zwischen den Ruinen, die Berge im Hintergrund sowie die umliegenden Bäume und die Natur schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Besonders im Inneren der Ruinen ist es spannend, das natürliche Licht mit sanfter künstlicher Beleuchtung zu kombinieren, um den Bildern eine noch dramatischere Wirkung zu verleihen.
Zusätzliche Tipps für das Fotografieren:
- Komme vor Sonnenuntergang: Die „Golden Hour“ erzeugt einen fantastischen Kontrast mit den Ruinen und den Bergketten.
- Plane im Voraus: Sieh dir die Route und die Pfade auf Google Maps an, um ähnliche Verirrungen wie bei uns zu vermeiden. 😀
- Bring Requisiten mit: Die Location eignet sich perfekt für Fotos mit thematischen Requisiten, z. B. für ein romantisches Picknick oder eine Boho-Dekoration.
- Achte auf das Wetter: Da die Location im Freien liegt, ist es wichtig, den Wetterbericht zu prüfen, um sonniges Wetter zu erwischen.
- 8570 Sankt Martin am Wöllmißberg
Adresse:
Fazit
Damit endet unsere Übersicht über diese magischen Locations. Denkt daran: Die Wahl der Location hat nicht nur einen großen Einfluss auf die Qualität der Fotos, sondern auch auf das gesamte Erlebnis. Egal ob romantische Ruinen, malerische Landschaften oder intime Familienmomente – wir hoffen, dass diese Ideen euch bei eurem nächsten Fotoshooting inspirieren konnten.
Aber das war noch nicht alles! In den nächsten Artikeln kommen hilfreiche Tipps, die nicht nur das Fotografieren, sondern auch die Hochzeitsvorbereitungen erleichtern. Es geht um die besten Gruppenfotos, Requisiten und darum, wie ihr das Beste aus den Momenten des großen Tages herausholen könnt. Wenn euch diese Tipps interessieren und ihr mehr Inspiration erhalten möchtet, seid auch beim nächsten Mal dabei!
Eszter und Peter
Hochzeitsfotografen Graz